Bei der Tetraeder-Frau handelt es sich um die komplementäre Skulptur zum Tetraeder-Mann. Die Skulptur reflektiert aus der Sicht eines Menschen das wichtige Prinzip des Weiblichen. Die Erklärungen in Bezug auf den hier dargestellten Tetraeder-Menschen bauen auf meinen philosophischen Entwürfen in meinem Buch „Feuer, Stahl und Logik“ (1979) auf. In dem Tetraeder setze ich mich mit der individuellen Körperlichkeit, Geistigkeit und Funktionalität vor dem Hintergrund eines Numinosum auseinander. Ein christliches Kreuz auf der rechten Seite der Skulptur drückt die weibliche Emotionalität aus. Eine die Augenbewegung darstellende Nystagmuslinie auf der linken Seite symbolisiert die körperliche Funktionshaftigkeit. Die Bodenseite symbolisiert in dieser Figur das so genannte komplementäre Prinzip. Es ist die Beschreibung eines Numinosum vieler unerklärlicher Dinge im menschlichen Sein, die dem Glauben und der Spekulation überlassen werden müssen. Auffällig an dieser weiblichen Skulptur ist, dass sie mit beiden Füßen tief in den Bereich des komplementären Prinzips eingestiegen ist. Mit den beiden spitzen Brüsten und dem Eierstock erkennt man darüber hinaus die sekundären und primären Geschlechtsmerkmale einer Frau. Hier zeigt sich, dass der Mensch auch zur Generationenfolge des menschlichen Lebens beitragen kann. Der Einzelne kann dies aber nicht allein bewirken. Auch die guten und vermehrungsfähigen Eizellen der Frau werden mit ihrem halben Chromosomensatz erst durch die andere Hälfte eines Chromosomensatzes aus den männlichen Spermien vervollständigt. Die Trägerin für die Menschen der nächsten Generation ist ganz unübersehbar die Frau, kann aber die Kette des Lebens auf natürliche Weise nicht ohne den Mann fortführen. Das Paar des Tetraeder-Mannes und der Tetraeder-Frau soll auch diese Wesenhaftigkeit im Leben des Menschen verdeutlichen.