Eisenpark Eisenbühl
im Berger Winkel
Herzlich Willkommen im Eisenpark!
Auf den ersten Blick scheinen Besucher oft irritiert, was ein moderner Kunstpark mitten in der dörflichen, nordostoberfränkischen Einöde zu suchen hat. Dabei ist der kleine Ort Eisenbühl als Teil der Gemeinde Berg im Landkreis Hof geradezu prädestiniert für ein Projekt wie den Eisenpark.
Eingerahmt von dunkelgrünen Fichtenwäldern, geschützt auf der Südseite des Gupfens gelegen findet sich hier im Berger Winkel im nördlichsten Zipfel Bayerns, oder wie man hier gerne betont – Frankens, die kleine Ortschaft Eisenbühl. Eine funktionierende Dorfgemeinschaft sowie ein reges Vereinsleben samt Wirtshaus in Familienbesitz zeichnen es aus. Nachdem in den 90ern und frühen 2000ern auch hier die Abwanderung zu spüren war, siedeln sich mittlerweile wieder junge Familien im Dorf an, alter Baubestand wird liebevoll saniert, gleichzeitig stehen immer noch einige alte Häuser leer. Es gibt mehrere Handwerksbetriebe im Ort, die ehemalige Volksschule sowie drei kleine Ladengeschäfte für den täglichen Bedarf gehören leider der Vergangenheit an. Dennoch schätzen die Einwohner die Ruhe und Beschaulichkeit sowie das gute Miteinander im Dorf.
Heute geografisch gesehen in der Mitte Europas gelegen kannte Eisenbühl bis 1989 auch die Zeiten, in denen es eher das Ende der westlichen Welt markierte. Direkt hinter dem „Hausberg“, dem 612m hohen Gupfen, schlängelt sich die Saale im sogenannten „Grünen Band“ zwischen Thüringen und Bayern entlang – bis vor etwas über 30 Jahren die unüberwindbare Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten. Frühere Kontakte in die thüringischen Nachbarorte Pottiga und Birkenhügel konnten erst in den 90ern wieder belebt werden, vorher war bestenfalls ein Hinüberwinken von Westseite aus möglich.
Das verschlafene Eisenbühl kann auf eine etwa 600jährige Geschichte zurückblicken, leider ist die Ortschronik seit Ende des Zweiten Weltkrieges unauffindbar. Aber die landschaftlich einmaligen und heute als Wanderziele beliebten Schieferhalden zeugen vom regen Bergbau, der hier im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit betrieben wurde. Am Gupfen selbst sind vier Gruben nachweisbar (Kupffen, Unvermuthet Glückauf, Jägersruhe, Karl), eine weitere beim unterhalb des Gupfens gelegenen Weiler Maihof (Sophienzeche) und zwei weitere Richtung der Einzel Barthelsmühle (St. Johannes und Heilig Dreykönig). Neben Eisenerzen, weißem und braunem Eisenstein und Kupfererz wurden bis ins 19. Jahrhundert auch Malachit und Dachschiefer – das Blaue Gold des Frankenwaldes – abgebaut. Die Gegend gilt als reich an Mineralien. Die Menschen lebten dabei ein eher bescheidenes Leben, es gab weder einen Herrensitz im Dorf noch größere landwirtschaftliche Gehöfte. Alte Quellen berichten, dass sich neben Bergarbeitern und wenigen Handwerkern auch „Spitzbuben und Halunken“ in Eisenbühl niederließen, da es aufgrund seiner abgelegenen Lage wenig von der Obrigkeit kontrolliert wurde. Im Dreißigjährigen Krieg bewahrte eben diese Abgeschiedenheit die Eisenbühler vor Plünderungen durch das marodierende schwedische Heer. Dabei waren die Schweden schon ganz nah, wie Funde von schwedischen Hufeisen auf den Feldern oberhalb des sog. „Schnarchenreuther Holzes“ beweisen – keine 1000 m vor dem Ortseingang. 1632 bleibt Eisenbühl nach Auskunft der Pfarrchronik wohl als einziges Dorf im Gemeindegebiet von einem schwedischen Einfall verschont.
Die Tradition der Eisenerzgewinnung und auch die wildromantische Lage des Ortes und seiner Fluren oberhalb der Saale boten optimale Voraussetzungen für die Gestaltung des „Eisenparks des Eisenbildners von Eisenbühl“ – Prof. Dr. C. F. Claussen, den auch mehrere Wanderwege streifen. Wir laden Sie herzlich auf eine Entdeckungsreise durch den Park ein! Lernen Sie moderne Eisenbühler Kunst und alte Eisenbühler Originale kennen!